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Google blockiert KI-Zusammenfassungen zum Gesundheitszustand von Trump

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!


Hallo!

Heute mal wieder viel „Trump“. Eine Meldung ist etwas untergegangen: Google unterdrückt offenbar KI-Zusammenfassungen zu Fragen über den Geistes- oder Gesundheitszustand von Donald Trump, berichtet The Verge (Öffnet in neuem Fenster). Wer etwa nach „does Trump show signs of dementia“ sucht, erhält keine sogenannte AI Overview – also keine automatisch generierte Antwort der Google-KI.

Bei ähnlichen Suchanfragen zu Joe Biden oder Barack Obama erscheinen solche KI-Zusammenfassungen dagegen. Warum die Trump-Ergebnisse blockiert werden, ließ Google bislang offen.  

Die US-Regierung steht seit Mittwoch übrigens teilweise still. Republikaner und Demokraten konnten sich im Kongress nicht auf ein Übergangsbudget einigen – der befürchtete „Shutdown“ ist Realität. Beide Lager machen sich gegenseitig verantwortlich.

Behörden müssen nun ihre Arbeit einstellen, Gehälter für hunderttausende Beschäftigte bleiben vorerst aus. Polizei, Flugsicherung und Notdienste arbeiten weiter. Im Zentrum des Streits steht der Gesundheitsbereich: Die Demokraten wollen die Kürzungen bei Medicaid rückgängig machen, die Republikaner blockieren das. 

Wenig geht auch in Afghanistan. Dort haben die herrschenden Taliban offenbar das gesamte Internet abgeschaltet. Internationale Medien wie die BBC und dpa verloren den Kontakt zu ihren Büros in Kabul. Selbst der Flugverkehr liegt teils lahm. Eine Erklärung der Taliban für den totalen Blackout gibt es bisher nicht.

Weitere Themen: Gaza, Männlichkeit beim US-Militär und Signal.

Wie geht es weiter mit Trumps Gaza-Plan? 

Der von Donald Trump vorgestellte Friedensplan für den Gaza-Krieg wird international als diplomatischer Vorstoß gewürdigt  – doch die Umsetzung dürfte schwierig werden. Bei einem Treffen mit Israels Premier Benjamin Netanjahu sprach Trump in Washington von „einem der größten Tage der Zivilisation“. Sein 20-Punkte-Plan bleibt allerdings vage und birgt erhebliche Hürden.

Ausgearbeitet wurde das Konzept von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und Sondergesandten Steve Witkoff. Vertreter Israels, Europas und arabischer Staaten waren beteiligt – nicht jedoch die Hamas. Deren Reaktion steht noch aus. Ein Sprecher der Organisation nannte den Plan gegenüber der BBC (Öffnet in neuem Fenster) „einseitig zugunsten Israels“ und kritisierte „unmögliche Bedingungen“.

Netanjahu hatte offenbar noch vor der Präsentation Änderungen durchgesetzt. Laut israelischen Medien konnte er den im Plan vorgesehenen Rückzug der Armee aus Gaza abschwächen. In einem Video erklärte er, Israel werde „im größten Teil des Gazastreifens“ bleiben.

Auch innenpolitisch stößt der Premier auf Widerstand: Rechtsaußen-Minister Bezalel Smotrich sprach von einem „diplomatischen Fehlschlag“ und drohte mit dem Ende der Regierungskoalition.

Für die Hamas wiederum wäre die im Plan geforderte Freilassung aller Geiseln ein schmerzhafter Verlust ihres wichtigsten Druckmittels. Zudem lehnt sie die geforderte Entwaffnung strikt ab.

Die New York Times (Öffnet in neuem Fenster) sprach von einem „Ultimatum an die Hamas“. Sollte diese ablehnen, habe Israel Trumps Rückendeckung, die Offensive im Gazastreifen fortzusetzen.

Der Plan selbst lässt viele Fragen offen: Wie weit Israel sich tatsächlich zurückziehen muss, wer Gaza nach dem Krieg verwaltet und ob ein palästinensischer Staat möglich ist, bleibt unklar. Netanjahu betonte, eine Staatsgründung werde es nicht geben.

Trumps Entwurf sieht stattdessen eine technokratische Übergangsregierung und einen internationalen Friedensrat unter seiner Leitung vor. Die Palästinenser, so Trump, sollen „ermutigt werden, im Gazastreifen zu bleiben“.

Trump und Hegseth wollen US-Militär „entwoken“

US-Präsident Donald Trump und sein Kriegsminister Pete Hegseth haben gestern in Virginia hunderte ranghohe Militärs einbestellt – um das US-Militär ideologisch neu auszurichten. „Wir erwecken den Kriegergeist neu“, sagte Trump.

Hegseth kündigte an, Gleichstellungsprogramme und Anti-Diskriminierungsstellen abzuschaffen. Künftig sollen Soldaten „höchste Männlichkeitsstandards“ erfüllen. Frauen in Kampfeinheiten müssten die gleichen physischen Anforderungen wie Männer bestehen. „Fette Generäle“ hätten im Pentagon nichts mehr verloren, so Hegseth.

Programme zu Diversität, sexueller Belästigung und Chancengleichheit sollen eingestellt werden. „Mit diesem Scheiß sind wir durch“, sagte der Minister.

Trump stimmte ein – und erklärte den „Krieg gegen den Feind im Innern“. Liberale Städte wie San Francisco oder New York nannte er „Trainingsgelände“. Beide schworen das Militär auf Disziplin, Härte und Loyalität ein – und gegen jede Spur von „Wokeness“.

Signal droht mit Rückzug aus Europa

Signal-Chefin Meredith Whittaker hat EU-Pläne zur Chatkontrolle scharf kritisiert, berichtet der ORF (Öffnet in neuem Fenster). Sollte Brüssel Messenger zur Einführung von Hintertüren zwingen, werde Signal „lieber Europa verlassen, als die Verschlüsselung schwächen“, sagte sie.

Die EU berät seit Jahren über ein Gesetz, das Messengerdienste verpflichtet, Chats auf Missbrauchsdarstellungen zu durchsuchen – auch vor der Verschlüsselung. Whittaker warnt: „Sobald es eine Hintertür gibt, können auch die Falschen sie nutzen.“

Ob die Chatkontrolle kommt, hängt nun von Deutschland ab. Unter dänischer Ratspräsidentschaft könnten die Pläne neuen Schwung bekommen. Signal hatte bereits in Russland und Iran Sperren umgangen – doch diesmal, so Whittaker, sei der Rückzug realistischer als ein Kompromiss.

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Juristin Maria Windhager im Gespräch mit Datum

Die Medienanwältin Maria Windhager spricht bei Datum im Podcast darüber, warum Gewalt gegen Frauen so schwer zu verfolgen ist – und weshalb manche Mediengerichte in ihren Augen fragwürdige Urteile fällen.

https://datum.at/audio/maria-windhager-ueber-markus-streinz-hass-im-netz-und-gefaehrdete-meinungsfreiheit/ (Öffnet in neuem Fenster)

So lief die Böhmermann-Recherche

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