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So geht’s Österreich

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!

Gestern gings um und gegen die Wurst (ja, das EU-Parlament stimmte gestern dann tatsächlich für ein Verbot von Bezeichnungen wie Wurst oder Schnitzel für vegane Fleischersatzprodukte, nun müssen noch die EU-Staaten zustimmen), heute geht’s um eine lang erwartete erste Einigung für ein Ende des Gaza-Kriegs. In einem ersten Schritt sollen während einer Feuerpause die verbliebenen und noch lebenden Geiseln von der Hamas freigelassen werden und sich das israelische Militär bis zu einer gewissen Linie aus dem Gaza-Streifen zurückziehen. Mehr dazu bei den Nachrichten des Tages.

Außerdem geht es heute noch um die heute in Kraft tretenden Änderungen bei den Überweisungen und darum, wie es Österreich gerade geht.

Erste Einigung in Gaza-Krieg: Feuerpause, Geiselfreilassung sowie Truppenabzug Israels rücken in Sichtweite

Die Hamas und die israelische Regierung haben bei indirekten Verhandlungen in Ägypten den ersten Punkten von US-Präsident Donald Trumps Friedensplan zugestimmt. Das verkündete Trump heute. Vertreter der Hamas sowie der israelischen Regierung bestätigen die Einigung. Die Unterzeichnung des Deals soll noch heute nach der Zustimmung des israelischen Kabinetts passieren.

Damit rückt ein Ende der Kampfhandlungen und des massiven Militäreinsatzes sowie der Blockade von Gaza durch Israel erstmals in Sichtweite. Während einer – ab Unterzeichnung geltenden – Feuerpause sollen binnen 72 Stunden die verbliebenen von der Hamas verschleppten Geiseln freigelassen werden. Die israelischen Behörden gehen von noch 20 lebenden Personen aus. Im Gegenzug dazu soll Israel über tausend palästinensische Gefangene freilassen und sein Militär auf eine vereinbarte Linie zurückziehen. Wie die weiteren Schritte sind, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. 

Für die krisen- und kriegsgebeutelte Bevölkerung in der Region vor allem für die unter Hunger und Bombenangriffen leidenden Menschen in Gaza und die Angehörigen und Hinterbliebenen der Geiseln in Israel bringt die Einigung erstmals tatsächliche Hoffnung auf ein Ende des schrecklichen Krieges.

Im Liveticker der New York Times (Öffnet in neuem Fenster) und beim Standard (Öffnet in neuem Fenster) gibt es regelmäßige Updates.

Ein Großteil der Menschen in Österreich fühlt sich politisch nicht gehört

Die Statistik Austria hat in ihrer vierteljährlichen repräsentativen Befragung „So geht’s uns heute“ im zweiten Quartal 2025 den Schwerpunkt auf demokratische Teilhabe gelegt. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Fast vier Fünftel der Befragten fühlen sich in politischen Fragen nicht gehört. Rund 33 Prozent gaben an, dass ihre Stimme überhaupt kein Gehör finde, weitere 47 Prozent fühlten sich eher nicht gehört. Nur drei von zehn Österreicher*innen haben das Gefühl, dass ihre Interessen politisch vertreten werden. Trotzdem interessiere sich ein Fünftel der Bevölkerung sehr stark für Politik und nahezu die Hälfte bekunde ein gewisses Interesse, schreibt orf.at (Öffnet in neuem Fenster)

Der Journalist Johannes Huber hat die Ergebnisse auf seinem Blog Die Substanz eingeordnet (Öffnet in neuem Fenster). Er hebt vor allem die unterschiedlichen Ergebnisse nach Bildungsstand hervor: Auffallend ist, dass alle angeführten Werte bei Personen mit einem niedrigen Bildungsstand nach formalen Kriterien besonders niedrig sind: Bei all jenen, die nicht über die Pflichtschule hinausgekommen sind (laut Statistik Austria handelte es sich um gut eine Million), sind nur 54 Prozent politisch interessiert, nehmen nur 57 Prozent an Wahlen teil, haben nur 19 Prozent das Gefühl, dass ihre Interessen vertreten werden und gar nur 13 Prozent, dass ihre Stimme gehört wird. 

Außerdem zeigt die Erhebung, dass die Menschen finanziell massiv unter Druck stehen. So berichteten etwa rund zehn Prozent der 18- bis 74-Jährigen in Österreich im zweiten Quartal 2025, dass sie nur schwer oder sehr schwer mit ihrem Einkommen auskommen.

Neuer Standard bei Überweisungen, Ampelsystem für mehr Sicherheit

Banken müssen in der EU ab heute kostenlos Echtzeitüberweisungen für alle anbieten. So müssen Kund*innen ab heute innerhalb von zehn Sekunden Transaktionen mit ihrem Bankkonto durchführen können. Möglich macht das eine neue EU-Richtlinie. Die Hoffnung ist, dass die EU damit gegenüber US-Anbietern wie PayPal, Google Pay und Apple Pay konkurrenzfähiger wird. 

Außerdem gibt es ab heute ein Ampelsystem, das die Sicherheit bei Überweisungen erhöhen soll. Betrugsfälle mit Überweisungen an fremde Personen sollen damit erschwert werden. Ab heute wird von den Banken automatisch überprüft, ob der Name und die IBAN übereinstimmen. Im Zuge der Überweisung wird angezeigt, ob der eingegebene Name von jenem bei der Bank hinterlegten und mit der IBAN verknüpften Namen abweicht. Bei einer geringen Abweichung gibt es einen orangen Hinweis, bei einem falschen Namen macht ein roter Hinweis darauf aufmerksam. Kund*innen können die Überweisung aber in jedem Fall durchführen. Im Gespräch mit orf.at (Öffnet in neuem Fenster) sieht Karin Hinteregger, die Leiterin der Konsumentenberatung der Arbeiterkammer (AK) Vorarlberg, vor allem diesen Punkt kritisch. Generell wird die Maßnahme von Konsumentenschützer*innen aber begrüßt.

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Der Wiener Tinder-Swindler 

Ein Wiener soll sich von Frauen über 150.000 € erschwindelt haben. Er lernte die Frauen über Dating-Apps kennen und baute eine Beziehung zu ihnen auf. Sie vertrauten ihm und er versuchte so, an ihr Geld zu kommen – das sagen alle Zeuginnen im gestern zu Ende gegangenen Prozess gegen ihn unabhängig voneinander. Der Angeklagte wurde schuldig gesprochen. Für den FALTER.morgen-Newsletter hat Soraya Pechtl die Gerichtsverhandlung besucht und die Geschichte des Wiener Tinder-Swindlers aufgeschrieben. 

https://newsletter.falter.at/nVjLZMYTPQErF4 (Öffnet in neuem Fenster)

Dein Gehirn täuscht dich, sobald du die Augen aufmachst

Das Gehirn bastelt permanent an seiner Version der Realität. Das sorgt für viele Missverständnisse. Reporter Bent Freiwald über unsere verzerrte Wahrnehmung.

https://krautreporter.de/psyche-und-gesundheit/6081-dein-gehirn-tauscht-dich-sobald-du-die-augen-aufmachst (Öffnet in neuem Fenster)

Zu viele Milliardär*innen

Eine Milliarde ist für uns Menschen nicht vorstellbar. Es ist einfach zu viel, unser Gehirn kann so große Mengen gar nicht verstehen. Dass es einzelne Menschen gibt, die über eine Milliarde Dollar besitzen, ist dann noch viel unverständlicher. Aber richtig unverständlich wird’s erst, wenn man die täglich upgedatete Forbes-Liste aller Milliardär*innen bis zum Ende durchscrollt. Bis man beim quasi letzten Rang 3129 angekommen ist, dauert es nämlich über 6 Minuten. 

Aber es lohnt sich, denn aus irgendeinem Grund finden sich dort auch einige ehemalige Milliardär*innen, die beweisen, dass es auch für die reichsten Menschen nicht immer nur nach oben geht. Neben Kanye West (hä?), finden sich dort etwa auch der im Gefängnis sitzende Krypto-Betrüger Sam Bankman-Fried und auch Austrias very own Rene Benko, der ja ebenfalls immer noch wegen zahlreicher mutmaßlicher Finanz-Delikte in U-Haft sitzt. 

https://www.forbes.com/real-time-billionaires/#62c59c423d78 (Öffnet in neuem Fenster)

Findet, dass sich das EU-Parlament anstatt mit Veggie-Wurst lieber mit ordentlicher Vermögensbesteuerung beschäftigen sollte…

Emil

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