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Höhere Steuern? Viele Reiche wandern trotzdem nicht aus

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!

Heute gibt es hier mal wieder Neuigkeiten aus dem Tech-Bereich. Wenn du diese E-Mail auf einem Computer mit Windows 10 liest, dann wird es jetzt Zeit aktiv zu werden. Tust du nichts, drohen gefährliche Sicherheitslücken. Mit heute stellt Microsoft nämlich den Support für Windows 10 ein. Wenn dein privates Gerät Windows-11-tauglich ist, dann ist es jetzt an der Zeit, ein Upgrade durchzuführen. Ansonsten kannst du dich ab heute ein Jahr lang kostenlos für die erweiterten Sicherheits-Updates registrieren, solange dein Computer mit einem privaten Windows-Account verknüpft ist. Europäische Verbraucherschützer*innen haben das gegenüber dem Konzern durchgesetzt.

Außerdem ist mir heute erstmals der neue KI-Modus von Google aufgefallen, der schrittweise ausgerollt wird. Er liefert einen Einblick in eine Zukunft ohne die klassischen Google-Linklisten, das Herzstück der wichtigsten Suchmaschine. 

Noch ist die bisherige Ansicht und die bisherige Suchleiste der Standard. Wenn Google das umstellt, könnte das der endgültige Todesstoß für den Traffic, also die Seitenaufrufe, vieler Webseiten sein. Damit kommt auch das werbebasierte Geschäftsmodell vieler journalistischer Onlinemedien massiv unter Druck. Wieder einmal zwei gute Beispiele für unsere riesige Abhängigkeit von großen US-amerikanischen Tech-Konzernen.

Außerdem geht es heute um Frieden in Israel und Gaza, einen Klima-Kipppunkt und um Rene Benko.

Gebremste Hoffnung auf langfristigen Frieden in Israel und Gaza

738 Tage nach dem 7. Oktober 2023 sind gestern alle noch verbleibenden lebenden Geiseln der Terrormiliz Hamas freigekommen, ZDFheute (Öffnet in neuem Fenster) stellt sie vor. Im Gegenzug entließ Israel 1.968 Menschen aus dem Gefängnis, damit sie nach Palästina zurückkehren können. In Israel und Gaza gab es bewegende Wiedersehensszenen.

Nun beginnt eine komplizierte Phase weiterer Verhandlungen, die langfristigen Frieden für Gaza bringen soll. Die taz (Öffnet in neuem Fenster) ist in einem Kommentar pessimistisch und glaubt, dass viele Zeichen gegen eine langfristige Lösung des Konflikts sprechen. Fazit dort: „Die Grundprobleme in diesem Konflikt – die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete einerseits und die Militanz palästinensischer Gruppen samt Ablehnung Israels andererseits – bleiben ungelöst.“

Gestern hat sich in Israel und Ägypten aber trotzdem Donald Trump als wichtiger Vermittler feiern lassen, fasst das RND (Öffnet in neuem Fenster) zusammen. Er kann wohl tatsächlich eine wichtige Rolle bei der Befreiung der Geiseln und Gefangenen für sich beanspruchen. Hinter den Kulissen soll der US-Präsident Druck auf beide Konfliktparteien ausgeübt haben. Unter anderem hatte er Israels Premier Benjamin Netanjahu zu einer Entschuldigung bei Katar für einen Raketenangriff auf dort lebende Hamas-Führer gedrängt. Mehr dazu erklärt ntv (Öffnet in neuem Fenster).

Mehrere Staaten, die in dem Konflikt vermittelt hatten, haben gestern in Ägypten eine Friedenserklärung unterzeichnet, die allerdings recht vage ausfällt. Wie genau der nahezu vollständig zerstörte Küstenstreifen Gaza wieder aufgebaut werden soll, ist nämlich unklar, erklärt die Deutsche Welle (Öffnet in neuem Fenster).

ZDFheute (Öffnet in neuem Fenster) denkt darüber nach, wie stark die Hamas noch ist. Viele Expert:innen halten die Terrormiliz für militärisch geschwächt, aber Israels brutaler Vergeltungskrieg dürfte auch für neue Unterstützung der politischen Ideen der Hamas gesorgt haben.

Ähnliche Bedenken äußerte gestern auch der französische Präsident Emmanuel Macron. „Eine Terrorgruppe mit Tausenden Kämpfern, Tunneln und solcher Bewaffnung zerschlägt man nicht über Nacht“, sagte Macron nach der Besiegelung der Waffenruhe und warnte vor einer anhaltenden Gefahr durch die islamistische Terrororganisation Hamas. Vor allem die Frage, wer in Gaza jetzt die Macht übernimmt, sei dafür relevant. 

Unterdessen gibt es gegenseitige Vorwürfe des Bruchs der Waffenruhe. So berichtet eine palästinensische Nachrichtenagentur von drei Toten durch Schüsse einer israelischen Drohne in einem Teil von Gaza-Stadt. Laut dem israelischen Militär wiederum sollen sich die Personen über eine im Abkommen festgelegte Grenze begeben haben und trotz Hinweise nicht umgekehrt sein, was ebenfalls eine Verletzung der Waffenruhe darstelle. (Christian Fahrenbach, aktualisiert von Emil Biller)

Forscher*innen warnen: Erster Klimakipppunkt überschritten

Mehr als 160 Wissenschaftler*innen warnen, dass der erste Kipppunkt eines lebenswichtigen Systems überschritten sei. Die Warmwasser-Korallen seien durch die Erwärmung der Meere nachhaltig zerstört und dies sei ein großes Problem, erklärt der Deutschlandfunk (Öffnet in neuem Fenster). Bis zu einer Milliarde Menschen und fast eine Million Arten seien direkt oder indirekt von Korallenriffen abhängig – für Nahrung, zum Schutz der Küsten oder weil sie die Riffe für ihr Einkommen brauchen. Details stehen im gestern veröffentlichten „Global Tipping Points Report 2025“ vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Öffnet in neuem Fenster) und der Universität Exeter.

Der Bericht lässt allerdings auch Raum für Hoffnung. Es gibt auch positive Kipppunkte, die Veränderungen in eine andere, nachhaltigere Richtung anstoßen können. Bereits jetzt gebe es solche Entwicklungen etwa beim Heizen oder im Transportwesen, schreibt die ZEIT (Öffnet in neuem Fenster).

Benko vor Gericht und plädiert „nicht schuldig“

Heute war der erste Tag im Prozessreigen gegen Signa-Gründer Rene Benko. Vor dem Innsbrucker Landesgericht muss sich der 48-Jährige wegen betrügerischer Krida verantworten. Das ist nur der erste einer langen Reihe von Anklagepunkten, mit denen sich der ehemalige Chef des Immobilien- und Handelsunternehmens Signa konfrontiert sieht. 

Im ersten Prozess geht es aktuell um einen vermuteten Schaden von 660.000 Euro. Benko wird vorgeworfen, Vermögenswerte vor seinen Gläubigern verheimlicht zu haben, zu einem Zeitpunkt, als die Pleitewelle und die Konkurseröffnung der Signa bereits absehbar gewesen seien. Er plädierte heute wie erwartet für nicht schuldig und warf der WKStA Zynismus. Auf Fragen ging er nicht ein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Standard fasst den ersten Prozesstag in einem kurzen Video (Öffnet in neuem Fenster) zusammen.

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Internet Archive vs. Donald Trump

Wie blöd es sein kann, wenn Informationen plötzlich nicht mehr verfügbar ist, merkt man erst, wenn sie nicht mehr verfügbar ist. US-Präsident Donald Trump arbeitet daran, Daten aus dem Bereich Diversity, Equity, Inclusion und anderes, ihm politisch nicht genehmes Wissen, seiner eigenen Behörden für immer aus dem Internet zu entfernen.

In den ersten Tagen seiner zweiten Amtszeit wurden über 8000 Regierungswebseiten gelöscht. Dagegen positioniert sich das sogenannte Internet Archive und kämpft gegen seine Löschwut an, wie die Zeitung die Furche in einem netten Online-Bericht aufzeigt. 

https://www.furche.at/wissen/wie-das-internet-archive-trump-trotzt-16901502 (Öffnet in neuem Fenster)

Höhere Steuern? Viele Reiche wandern trotzdem nicht aus

Ein Blick in andere Länder zeigt, dass Steuerflucht im großen Ausmaß ein Mythos ist.

https://krautreporter.us8.list-manage.com/track/click?u=f58c32452c3e437bd66f93688&id=218fb73ffe&e=bf57329449 (Öffnet in neuem Fenster)

Lieber Murmeltier, Mauswiesel oder Rothirsch?

Einmal im Jahr lädt der Tierschutzbund zu einer Online-Abstimmung: Wer soll das Tier des Jahres sein? Zur Auswahl stehen einmal mehr heimische Tiere, die vom Aussterben bedroht sind. Heuer bekam der Rotfuchs die Ehre und wurde Tier des Jahres 2025. Für kommendes Jahr kannst du abstimmen zwischen Alpenmurmeltier, Mauswiesel und dem Rothirsch. Das Mauswiesel, Mustela nivalis, ist übrigens das kleinste säugetierfressende Raubtier der Welt.

https://naturschutzbund.at/tier-des-jahres-2026.html (Öffnet in neuem Fenster)

Ist bisschen traurig, dass Elch Emil nicht zur Abstimmung steht:

Emil

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