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KI-Blase platzt nicht – vorerst

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!

Seit beeindruckenden 37 Staffeln laufen die Simpsons mittlerweile. Als 2006 Elisabeth Volkmann, die langjährige deutsche Synchronsprecherin von Marge Simpson (sowie ihrer Schwestern Patty und Selma) starb, übernahm Anke Engelke. Ansonsten zeichnen sich die Simpsons vor allem durch langjährige Kontinuität aus: Maggie saugt seit 37 Jahren am Schnuller, Bart fährt Skateboard und Lisa liebt die Schule. 

Wenn dann doch einmal die Serienautor*innen eine Figur aus dem Simpsons-Universum sterben lassen, führt das sogar zu einer Nachrichtenmeldung (Öffnet in neuem Fenster). Ich erspare euch den Klick: Mit der Organistin Alice Glick verliert die Serie eine absolute Nebenfigur. Fun Fact: Sie starb eigentlich schon einmal 2011 in der Folge „Das Ding, das aus Ohio kam“, tauchte danach aber einfach wieder auf. Ihre Debütfolge (Drei Freunde und ein Comic-Heft (Öffnet in neuem Fenster)) aus dem Jahr 1991 ist eine der besseren Episoden.

Außerdem heute im Newsletter: Ein Blick in die Ukraine, neue Geschäftszahlen von Nvidia und die Recherchen der SZ zu Konstantin Wecker.

Ein Überblick zum wachsenden Korruptionsskandal in der Ukraine

Seit einiger Zeit sorgen Korruptionsvorwürfe im Umfeld von Wolodymyr Selenskyj für Kritik am ukrainischen Präsidenten und für Diskussionen darüber, die internationale Hilfe im Krieg gegen Russland zurückzufahren. Nun gibt es neue Vorwürfe.

Konkret geht es um Anschuldigungen des Nationalen Antikorruptionsbüros (NABU) zu Korruption im Energiesektor des Landes. Im Zentrum steht Tymur Minditsch, ein enger Vertrauter von Selenskyj, der vor dessen Amtszeit als Präsident sogar eine Fernsehproduktionsfirma mit ihm gemeinsam gegründet hatte. Minditsch soll zusammen mit dem gestern entlassenen Justiz- und früheren Energieminister Herman Halutschenko von Lieferanten des Staatskonzerns Energoatom Schmiergelder eingesammelt haben. 10 bis 15 Prozent zusätzlich zum Vertragswert hätten die beiden einbehalten und dann versucht, über ausländische Kanäle zu waschen – insgesamt mehr als 100 Millionen Euro, so der Vorwurf. Vergangene Woche hatte BR24 (Öffnet in neuem Fenster) die Ermittlungen gut zusammengefasst.

Pikant ist dabei nicht nur, dass Minditsch auch Einfluss auf mehrere Ministerbesetzungen genommen hatte, sondern auch, dass er kurz vor Bekanntwerden der Anschuldigungen das Land verlassen hatte, was ein Zeichen dafür sein könnte, dass er vorgewarnt war.

Inzwischen weitet sich der Skandal aus, erklärt die taz (Öffnet in neuem Fenster). Vorgestern wurde der ehemalige stellvertretende Regierungschef, Olexi Tschernyschow, festgenommen. Auch Energieministerin Switlana Grintschuk war gestern entlassen worden.

Gleichzeitig berichten mehrere Medien (Financial Times (Öffnet in neuem Fenster), NBC (Öffnet in neuem Fenster)) übereinstimmend von einer amerikanischen Friedensinitiative, die Fahrt aufnimmt. Der 28-Punkte-Friedensplan von US-Sondergesandten Steve Witkoff liegt vor. „Viele der Bedingungen liegen sehr nah an den bisherigen russischen Maximalforderungen an die Ukraine“, analysiert der Standard (Öffnet in neuem Fenster). So soll etwa die Größe der ukrainischen Armee halbiert werden und eroberte Gebiete wie der Donbass als russisches Staatsgebiet von den USA anerkannt werden. Dies gilt als inakzeptabel für die Ukraine.

Am Donnerstag reagierten (Öffnet in neuem Fenster) die deutsche, spanische, polnische und weitere europäische Regierungen mit viel Skepsis auf die Berichte. „Damit jedweder Friedensplan funktioniert, müssen die Ukrainer und die Europäer an Bord sein“, sagte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas.

KI-Blase platzt (vorerst) nicht

Mit Spannung wurden die Quartalszahlen des wichtigsten Chipherstellers für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) Nvidia erwartet. Im dritten Quartal ist der Umsatz des weltweit wertvollsten Unternehmens um 62 Prozent auf 57 Milliarden Dollar gestiegen und übertraf dabei die Erwartungen der Analyst*innen. Der Gewinn stieg ähnlich stark auf rund 32 Milliarden Dollar. Kurz darauf stieg der Aktienkurs von Nvidia um rund sechs Prozent.

Die leistungsstarken Chips von Nvidia gelten als essentieller Grundbaustein jeglicher KI-Infrastruktur und somit gelten die Unternehmensdaten als wichtiger Gradmesser für die Gesamtwirtschaft. 90 Prozent aller Chips in KI-Rechenzentren kommen von Nvidia, analysiert die NY Times (Öffnet in neuem Fenster). Die großen US-Techunternehmen haben allein für 2025 Investitionen in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren angekündigt. 

Seit rund drei Jahren wird die US-Wirtschaft von einem KI-Boom angetrieben, der an die Dotcom-Bubble im Jahr 2000 oder den Eisenbahn-Boom des 19. Jahrhunderts erinnert. Beides endete mit dem Platzen der Blase. Seit Wochen wägen Expert*innen ab, ob der KI-Boom sich zu einer Blase auswächst oder ob das Versprechen von Künstlicher Intelligenz tatsächlich zu einem Produktivitätssprung in der Realwirtschaft führt. Dass prominente Investoren wie Peter Thiel oder Michael Burry zuletzt nicht mehr an den Erfolg von Nvidia glaubten (Öffnet in neuem Fenster), nährte die Sorgen vor einem Platzen der Blase. Fürs Erste dürften die Kurse weiter steigen, irgendwann kam aber noch jede Börsenrallye zu einem Ende.

Liedermacher Konstantin Wecker hatte eine sexuelle Beziehung mit einer Minderjährigen

Laut einer Recherche der Süddeutschen Zeitung (Öffnet in neuem Fenster) hatte der Liedermacher Konstantin Wecker als damals 63-Jähriger eine sexuelle Beziehung mit einem 16-jährigen Mädchen. Zwischen 2011 und 2012 hat Wecker mit der Schülerin fast täglich gechattet und telefoniert; nach ihrem sechzehnten Geburtstag hatten sie einvernehmlich Sex.

Kennengelernt hatte der links angehauchte Sänger die Minderjährige nach einem Konzert. Laut Bericht der SZ flirtete der 63-Jährige mit ihr und lud sie am selben Abend per SMS in sein Hotelzimmer ein, was sie ablehnte. Von da an bestand der Kontakt für rund eineinhalb Jahre. Laut dem Bericht bekam das Mädchen im Lauf der „Beziehung“ Depressionen, litt an Schlafmangel und nahm stark ab. Heute leidet die mittlerweile 30-Jährige an rezidivierenden depressiven Störungen – unter anderem verursacht durch die damalige Beziehung zu dem 46 Jahre älteren Mann. Die SZ traf die Frau mehrmals und berichtete, dass Wecker die Frau gedrängt habe, alles abzustreiten und Nachrichten zu löschen.

Im August hatte Wecker eine Nervenerkrankung infolge von langjährigem Alkoholmissbrauch öffentlich gemacht, die ihm das Klavierspielen unmöglich macht. Kurz nachdem die SZ den Musiker mit den Recherchen konfrontierte, wurden (Öffnet in neuem Fenster) alle im November geplanten Konzerte abgesagt. Laut seinem Anwalt habe sich der Gesundheitszustand von Wecker so weit verschlechtert, dass er in stationärer Behandlung sei (Öffnet in neuem Fenster).

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

„Auch euch, die Chefredaktion, muss man kritisieren“

Die Chefredaktion hat die Präsidentinnen Lia Guttmann und Milli Li Rabinovici der JöH (Jüdische österreichische Hochschüler:innen) zum 7. Oktober, Antisemitismus und dem zugehörigen Mediendiskurs interviewt.

https://www.instagram.com/p/DRROU6aDv-U/?img_index=8 (Öffnet in neuem Fenster)

Du musst dein Leben nicht nach deinem Zyklus ausrichten

Früher galten Frauen wegen ihrer Hormone als unberechenbar und schwach. Heute sollen sie teure Produkte kaufen, damit sie in jeder Zyklusphase optimal funktionieren.

https://krautreporter.de/geschlecht-und-gerechtigkeit/6120-du-musst-dein-leben-nicht-nach-deinem-zyklus-ausrichten#lesen (Öffnet in neuem Fenster)

„Anecken und Provozieren war schon immer die DNA von RTL“

Einst hat sie die Sendung ohne Namen (Kult!) für den ORF produziert, dann immer mehr Reality-TV (Disclaimer: Ich war mal ihr Angestellter bei TresorTV), heute verantwortet die Wienerin Inga Leschek das Programm der RTL-Familie. Eine Wahnsinnskarriere! Im SPIEGEL-Interview erzählt die mächtigste Programmmacherin Deutschlands, warum Raabs Verpflichtung trotz mieser Quote ein Erfolg ist und warum RTL mehr Männer erreichen will.

https://www.spiegel.de/kultur/rtl-managerin-inga-leschek-als-leisetreter-wirst-du-im-fernsehen-nichts-a-b074e63c-fe16-4ad9-8b75-b07df1e0681e?giftToken=e8821791-2623-44fd-8b27-640af6e1fe5a (Öffnet in neuem Fenster)

Hat als Gymnasiast jeden Tag um 14:25 Uhr Simpsons auf ORF1 geschaut,

Dominik

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