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Elch Emils Sommerreise endet, der Herbst beginnt

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!

DIE Geschichte des Sommers ging heute früh mit einem Schuss zu Ende. Elch Emil wurde bei Sattledt in Oberösterreich betäubt und anschließend im Böhmerwald nahe der tschechischen Grenze ausgesetzt. Die Hoffnung der Behörde: Emil bleibt dort und nähert sich nicht wieder einer Autobahn. Die oberösterreichischen Behörden haben den Elch mit einem GPS-Chip versehen.
Der Datenjournalist Jakob Weichenberger dokumentierte bis zuletzt auf einer Karte alle Sichtungen des wanderfreudigen Elchs (Öffnet in neuem Fenster). Zeitgleich zum Ende der Sommerreise von Elch Emil kommt auch der Herbstbeginn (Montag, 22.September um 20:19 Uhr) sowie der Wetterumschwung.

Im Newsteil geht es heute um die Anerkennung von Palästina als Staat, russische Kampfflugzeuge im NATO-Luftraum sowie die anstehenden Lohnverhandlungen in Österreich.

Immer mehr westliche Staaten erkennen Palästina als Staat an

Kurz vor einer wichtigen UN-Sitzung zum gleichen Thema haben mehrere Wirtschaftsmächte angekündigt, Palästina als unabhängigen Staat anzuerkennen. Mit Großbritannien und Kanada sind erstmals auch zwei der G7-Staaten darunter. Auch Australien und Portugal kündigten eine Anerkennung an, bevor heute Frankreich und Belgien folgen sollten. Diese Entscheidungen sollen den Verhandlungen für eine sogenannte Zwei-Staaten-Lösung mit Israel und Palästina als unabhängigen Ländern neuen Auftrieb geben, schreibt ZDFheute (Öffnet in neuem Fenster) in einer Zusammenfassung.

Israel allerdings hat die anderen Nationen lautstark für ihre Ankündigungen kritisiert und ihnen vorgeworfen, sie würden damit der Terrororganisation Hamas in die Hände spielen, mehr bei der Tagesschau (Öffnet in neuem Fenster). Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir drohten sogar, nun das Westjordanland besetzen zu wollen.

Die angekündigten Anerkennungen sind vor allem ein symbolischer Schritt und ein Zeichen der Unterstützung, das noch ohne völkerrechtliche Folgen bleibt. Weltweit haben rund 150 Staaten Palästina anerkannt, Österreich, Deutschland und die USA gehören nicht dazu. Der Standard (Öffnet in neuem Fenster) dröselt die unterschiedlichen Positionen der europäischen Staaten zu der Frage auf. Bei der Deutschen Welle (Öffnet in neuem Fenster) gibt es auch eine Weltkarte, die zeigt, welche Länder Palästina anerkennen.

Dass Schwung in der Frage der Anerkennung Palästinas als eigenständiger Staat kommt, hat auch mit der UN-Generalversammlung diese Woche in New York zu tun. Beim jährlichen, weltweiten Stelldichein der Regierungschefs und Außenminister*innen werden auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Grüne) Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) erwartet – insgesamt 60 bilaterale Treffen werden sie diese Woche abspulen (Öffnet in neuem Fenster). Der Standard (Öffnet in neuem Fenster) hatte am Wochenende ein lesenswertes Porträt über die Außenministerin. (von Dominik Ritter-Wurnig, mit Material von Christian Fahrenbach)

Russland provoziert weiter – Kampfjets über Estland

Staatschef Wladimir Putin und Russland provozieren mit einer Reihe von Flugmanövern weiter die NATO und Europa. Vergangene Woche hatte es ja bereits Berichte über Drohnenflüge über Polen gegeben. Am Freitag meldete dann Estland, dass drei russische Kampfjets in den Luftraum des NATO- und EU-Staats geflogen seien. Gestern hat eine russische Militärmaschine über der Ostsee dafür gesorgt, dass die NATO von einem Standort in Rostock aus zwei Eurofighter in die Luft geschickt hat. Die Tagesschau (Öffnet in neuem Fenster) hat einen Überblick. Die NATO soll sich nun auf Antrag Estlands in Sonderberatungen gemäß Artikel 4 treffen. Auch bei den UN gibt es heute im Sicherheitsrat eine Dringlichkeitssitzung.

Im Fall gestern habe sich das russische Aufklärungsflugzeug allerdings nur über internationalem Luftraum bewegt und keine Regeln verletzt, hieß es. ZDFheute (Öffnet in neuem Fenster) erklärt zudem, dass solche Alarmstarts häufig vorkommen. Seit 2023 seien in mehr als 300 Fällen Maschinen der Nato aufgestiegen, um russische Flugzeuge abzufangen oder zu begleiten, weil sie sich dem Luftraum des Bündnisses genähert hatten.

Das RND (Öffnet in neuem Fenster) kommentiert, dass Wladimir Putin ohne ein deutliches militärisches Zeichen der Nato und Europas nicht mit seinen Provokationen aufhören werde – schließlich habe er zuletzt immer wieder von ihnen profitiert. (von Christian Fahrenbach)

Lohnverhandlungen der Metaller starten

Nach einem Jahr Pause starten heute wieder die Lohnverhandlungen in der Metallbranche. Auch wenn die Verhandlungen an ein eingeübtes Ritual erinnern, handelt es sich dabei um einen der wichtigsten wirtschaftspolitischen Termine des Jahres. Abstrakte Zahlen zu Konjunktur, Inflation und Gewinn werden hier konkret in Gehaltsverhandlungen umgesetzt. Im Industrieland (Autos! Stahl!) Österreich zählt die exportintensive Metallindustrie als wichtiger Fingerzeig für alle anderen Branchen, obwohl hier eigentlich nur 190.000 Menschen arbeiten.   

Die Vorzeichen (Öffnet in neuem Fenster) sind heuer schwierig, da die rollierende Inflation der vergangenen 12 Monate mit 2,8 Prozent weiterhin hoch ist, die Wirtschaft laut Nationalbanksprognose aber 2025 nur um 0,3 Prozent wachsen wird. Dementsprechend waren die Forderungen auf beiden Seiten des Verhandlungstisches im Vorfeld gemäßigt. Eine Zurückhaltung und einen Abschluss nicht über der Inflationsrate forderte (Öffnet in neuem Fenster) etwa auch der WIFO-Experte Gabriel Felbermayr. 

Der Standard (Öffnet in neuem Fenster) analysiert heute mit vielen Statistiken, wie sich die Lohnabschlüsse der letzten Jahre auf die Kaufkraft ausgewirkt haben: Das verfügbare reale Haushaltseinkommen ist laut WIFO aktuell um 4,2 Prozent höher als 2022 – auch aufgrund von Steuererleichterung. Auch bei den untersten 30 Prozent haben die real verfügbaren Einkommen seit 2019 laufend etwas zugelegt.

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Dritte Schulwoche, kein Alltag in Sicht

Ich fühle diesen Text gerade sehr: Karina Grünauer schreibt im Zimt-Magazin-Newsletter über den Schulstart, Routinen und den Übergang vom „weichen Rahmen“ im  Kindergarten zur „harten“ Schule. Routinen können Halt geben und uns helfen, uns zurechtzufinden, gleichzeitig engen sie uns ein. Es ist ein Paradoxon.

https://mailchi.mp/zimtmagazin/der-zimt-newsletter-wenn-selbst-der-sommer-ungerecht-wird-18253614?e=5d4d49602b (Öffnet in neuem Fenster)

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Brandmauer Schule – Der Report

Lea Schönborn und Bent Freiwald wagen einen richtig großen Aufschlag: Sie haben über Monate zu Rechtsextremismus an Schulen recherchiert und am Freitag zusammen mit dem ZDF Magazin Royale die Ergebnisse ihrer Arbeit veröffentlicht.

Ich lasse sie am besten selbst erklären: „Wir wussten, dass es an deutschen Schulen immer mehr rechtsextremistische Vorfälle gibt. Aber wie geht es eigentlich denen, die sich dagegen wehren? Wie gut funktioniert das Immunsystem des Schulsystems gegen die Angriffe von Rechtsaußen? In den vergangenen Monaten haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen vom ZDF Magazin Royale mit unzähligen Schüler*innen, Lehrkräften, Schulleitungen und Expert*innen gesprochen. Das Ergebnis unserer Recherche ist der Report „Brandmauer Schule“ (Öffnet in neuem Fenster).“

Für heute möchte ich die ersten beiden Texte besonders empfehlen. Im ersten geht es um vier Methoden, mit denen die AfD Lehrkräfte einschüchtert. (Öffnet in neuem Fenster) Der zweite handelt davon, wie sich Lehrkräfte gegen die Rechtsextremen zur Wehr setzen. (Öffnet in neuem Fenster) Die vollständige TV-Sendung vom Freitag (Öffnet in neuem Fenster) steht in der Mediathek.

https://krautreporter.de/zusammenhaenge/451-brandmauer-schule-der-report (Öffnet in neuem Fenster)

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