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Das passiert, wenn Rechtsextreme in Machtpositionen gewählt werden

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!


Manche Dinge sind so absurd, dass man sie kaum glauben kann. Angesichts der Geschehnisse in Donald Trumps Amerika bekommt man das nahezu täglich zu spüren. 

Diesen Screenshot postete die offizielle US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt auf ihrem X-Account (Öffnet in neuem Fenster). Er zeigt ihre Antwort auf eine SMS, in der ein Journalist der Huffington Post Fragen zu Trumps Wahl von Budapest als Ort eines Treffens zwischen der Ukraine und Russland stellte. Ihre offizielle Antwort: „Your mom did.“ 

In jeder anderen Demokratie wäre dieser Nachrichtenverlauf ein handfester Skandal, ein Leak dieses Screenshots hätte wohl recht schnell Konsequenzen. Doch in den USA postet die Pressesprecherin ihn selbst stolz auf ihren Kanälen – so weit verschoben ist der Diskurs. Das passiert, wenn Rechtsextreme in Machtpositionen gewählt werden.

Um das mögliche Treffen zwischen Putin und Selenskyj geht es heute auch im Nachrichten-Teil. Außerdem erklären wir die neuerliche Teuerung bei den Netzkosten und berichten über die erste Abschiebung nach Afghanistan. 

EU-Regierungschef*innen und Selenskyj fordern aktuelle Frontlinie als Ausgangspunkt für Verhandlungen

Donald Trump steht im Ruf, stets die Meinung jener Person zu vertreten, mit der er zuletzt über ein Thema gesprochen hat. Da war es ein Nachteil für Wolodymyr Selenskyj, dass der US-Präsident kurz vor seinem Treffen gestern mit ihm mehrere Stunden lang mit Wladimir Putin telefoniert hatte. Der russische Präsident scheint Trump ordentlich ins Gewissen geredet und eine Aufteilung des Donbas im Osten der Ukraine vorgeschlagen zu haben. Trump hat laut Medienberichten in einer hitzigen Diskussion später das gleiche von Selenskyj verlangt, berichtet Euronews (Öffnet in neuem Fenster).

Trump zögert auch, der Ukraine Tomahawk-Systeme zur Verfügung zu stellen, die weit in russisches Gebiet hinein abgefeuert werden könnten. Ntv (Öffnet in neuem Fenster) hat eine Einordnung zu den Forderungen. Die EU drängte Trump in einer Reaktion gestern, den Druck auf Putin weiter hoch zu halten, schreibt die Tagesschau (Öffnet in neuem Fenster). Der ORF (Öffnet in neuem Fenster) berichtet heute, dass sich Selenskyj stattdessen die Lieferung von Patriot-Abwehrsystemen erhofft. 

ZDFheute (Öffnet in neuem Fenster) beschreibt in einer Analyse zudem ukrainische Erfolge im Kriegsgeschehen. Demnach seien einige russische Angriffsversuche auf die Stadt Pokrowsk in der Nähe von Donezk gescheitert, was auf größere Schwächen der Russen in der Gegend hindeute. 

Außerdem schließen sich wichtige EU-Regierungschef*innen in einem gemeinsamen Statement mit Selenskyj heute Trump an und unterstützen seine Position, dass die Kämpfe sofort eingestellt werden sollten und die derzeitige Kontaktlinie der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein sollte. (Christian Fahrenbach, aktualisiert von Emil Biller)

Gas-Netzkosten steigen auch 2026: Warum die Teuerung weiter anhält

Die Energieregulierungsbehörde E-Control hat heute bekanntgegeben, wie sich die Netzkosten kommendes Jahr entwickeln werden. Besonders beim Gas ist demnach keine Entspannung der Preise in Sicht: Im Schnitt steigen die Gas-Netzkosten um 18,2 Prozent, der Preis variiert in den verschiedenen Bundesländern. Das liegt in erster Linie an einem gesunkenen Gas-Verbrauch, was bedeutet, dass die Netzkosten auf weniger verbrauchte Gasmengen aufgeteilt werden können. Das hat dann höhere Kosten zur Folge, voraussichtlich auch in Zukunft.

Beim Strom gibt es hingegen eine gute Nachricht. Hier steigen die Kosten im Schnitt nur um 1,1 Prozent, in fünf Bundesländern sinken sie sogar. Außerdem gibt es 2026 einen sogenannten Sonnen-Rabatt: Endnutzer*innen, die von April bis September tagsüber Strom verbrauchen, zahlen um 20 Prozent weniger Strom-Netzkosten. Dazu muss die viertelstündliche Werteübermittlung aktiviert werden, schreibt der Kurier (Öffnet in neuem Fenster).

Österreich schiebt jetzt sogar nach Afghanistan ab

Als Vertreter der Taliban im September im österreichischen Innenministerium zu Besuch waren, gab es zwar nur einen kleinen, aber immerhin vorhandenen medialen Aufschrei. Nun wissen wir, dass das Treffen erfolgreich war: Österreich schiebt erstmals wieder eine Person nach Afghanistan ab. Ein hierzulande unter anderem wegen eines schweren Sexualdelikts verurteilter Mann wurde Dienstagfrüh nach Kabul überstellt. Es ist das erste Mal seit der neuerlichen Machtübernahme der Taliban 2021. Afghanistan ist neben Syrien und Somalia nun das dritte Land mit einer sehr volatilen Sicherheitslage und einem umstrittenen Regime, in das Österreich trotzdem eine Rückführung durchgeführt hat. 

Bei den betroffenen Ländern erhofft man sich dadurch eine gewisse Legitimation, wie die Kleine Zeitung (Öffnet in neuem Fenster) schreibt: „Gänzlich selbstlos agieren die Länder in der plötzlichen Rücknahme ihrer Bürger aber freilich nicht. Neben möglichen Visa-Vorteilen und langfristigen Investitionen erhofft sich vor allem das Taliban-Regime in Afghanistan durch die Kooperation einen Schritt in Richtung Anerkennung seitens Europas. Im Innenministerium beteuert man aber auf Nachfrage, keine entsprechenden Versprechungen abgegeben zu haben.“

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Was macht Sebastian Kurz in Tirol?

Ich finde ja, man sollte dem Ex-Kanzler Sebastian Kurz eigentlich nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Er hat das als Privatperson nicht verdient. Aber wenn er, wie das Profil heute exklusiv in seiner Morgenpost berichtet, einen kleinen Gipfel abhält, bei dem das Who’s who aus der globalen Politik und Wirtschaft nach Tirol kommt, ist wohl doch ein genauerer Blick angebracht.

https://www.profil.at/morgenpost/sebastian-kurz-geheimer-gipfel-in-tirol/403095044 (Öffnet in neuem Fenster)

Diese Palästinenserinnen trotzen mit Sport dem Alltag

Das Leben unter Besatzung ist anstrengend und gefährlich. In einem Frauenzentrum im Balata Refugee Camp finden Frauen mit ägyptischer Popmusik und Squats eine Pause. Auch von ihren eigenen Männern. Meine Kollegin Isolde Ruhdorfer beschreibt in ihrem neuen Text, wie sich Menschen auch in schwierigen Lagen um einen normalen Alltag bemühen. 

https://krautreporter.de/politik-und-macht/6110-diese-palastinenserinnen-trotzen-mit-sport-dem-alltag (Öffnet in neuem Fenster)

Stefflendlich komplett sichtbar

Nach über 30 Jahren Bauarbeiten ist der Südturm des Wiener Stephansdom endlich gerüstfrei zu sehen. Nur zum Vergleich, ich bin vor weniger als 27 Jahren geboren, das heißt, zu meinen Lebzeiten war der Stephansdom noch nie ganz sichtbar. Da freut sich das Wiener Herz.

https://wien.orf.at/stories/3326601/ (Öffnet in neuem Fenster)

Wird sich das imposante Bauwerk morgen genauer anschauen: 

Emil

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