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Strom plötzlich doppelt so teuer

Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!

Es geht wieder los mit den Umfragen. Laut Kronen Zeitung gewinnt die FPÖ weiter an Zustimmung, während SPÖ und ÖVP verlieren. Kaum sind die Zahlen veröffentlicht, spekulieren manche Kommentatoren bereits über ein politisches Comeback von Sebastian Kurz. Derweil ist Rudi Fußi wieder da, nachdem er versucht hatte, SPÖ-Chef zu werden. Er wird wieder regelmäßig bei Oe24 mit Gerald Grosz auftreten. Das war es mit der Innenpolitik. 

Spannender ist hingegen, dass die britische Miniserie Adolescence bei der Emmy-Verleihung in Los Angeles abgeräumt hat. Mitten im Rampenlicht: der erst 15 Jahre alte Owen Cooper. Für seine Rolle als jugendlicher Täter in Adolescence erhielt er den Preis – und wurde damit zum jüngsten Emmy-Gewinner überhaupt. Die Netflix-Produktion gewann insgesamt acht Auszeichnungen, darunter für beste Miniserie, Drehbuch und Regie.

In Adolescence steht der Mord an einer Teenagerin durch einen Mitschüler im Zentrum. Die Serie beleuchtet nicht nur die Tat selbst, sondern auch die sozialen und psychischen Dynamiken, die dazu führen – darunter toxische Männlichkeit und Frauenhass. Damit verbindet sie Krimielemente mit einer Analyse jugendlicher Gewalt und Misogynie. Sehr sehenswert.

Ansonsten geht es heute um den Prozess gegen den Ex-„Aula“-Chefredakteur, die rechtsextreme Demo in London und warum der Strom plötzlich doppelt so teuer wird.

Prozessauftakt gegen Ex-„Aula“-Chefredakteur

Am Grazer Straflandesgericht startete am Montag der Prozess gegen den früheren Herausgeber der inzwischen eingestellten rechtsextremen Zeitschrift Aula. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, über Jahre hinweg NS-Propaganda verbreitet zu haben – rund 250 Beispiele aus den Jahren 2005 bis 2018 sind in der Anklage dokumentiert.

Der Angeklagte, einst auch FPÖ-Bezirkspolitiker, soll in Artikeln rassistische Begriffe verwendet, Integration als „Rassenmischung“ diffamiert und „Europide“ als „überlegene Rasse“ dargestellt haben. Minderheiten wie Roma und Sinti seien herabgewürdigt, der Nationalsozialismus verharmlost und glorifiziert worden. Der Holocaust sei relativiert, Konzentrationslager seien beschönigt dargestellt worden.

Der Beschuldigte weist sämtliche Vorwürfe zurück. Für den Prozess sind neun Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil wird Ende September gerechnet. In der Aula publizierten hochrangige FPÖ-Politiker*innen, wie SOS-Mitmensch (Öffnet in neuem Fenster) in einer Aussendung festhält. 

Mehr als 110.000 Menschen bei rechtsextremer Demo in London

„Für die Rechten ein Erfolg, der alles Gekannte sprengt“, so überschrieb die taz (Öffnet in neuem Fenster) ihre Berichterstattung zu einer großen rechtsextremen Demonstration in London am Samstag. Mehr als 110.000 Menschen sind für verschärfte Einwanderungsrechte auf die Straße gegangen und Sprechchöre forderten den Rücktritt von Premierminister Keir Starmer von der linksgerichteten Labour-Partei. Manche Schätzungen reichten bis zu 150.000 Teilnehmer*innen. Auf Plakaten war unter anderem „Stoppt die Boote“ oder „Schickt sie nach Hause“ zu lesen, berichtet Ntv (Öffnet in neuem Fenster). Am Rande kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei und Festnahmen.

T-Online (Öffnet in neuem Fenster) unterstreicht, dass es sich um die größte nationalistische Veranstaltung seit Jahrzehnten handelte. Die taz (Öffnet in neuem Fenster) sieht in einem weiteren Artikel in der Demonstration ein Zeichen dafür, dass Starmer das Land entgleitet.

Bei ZDFheute (Öffnet in neuem Fenster) ordnet Extremismusforscherin Julia Ebner den Rechtsruck in Großbritannien ein. Die Demo sei unter anderem wegen großer wirtschaftlicher Sorgen vieler Bevölkerungsgruppen so groß geworden. Außerdem schaffe es der seit Jahren umstrittene rechtsextreme Organisator Tommy Robinson derzeit gut, auf Social Media neue Zielgruppen zu erschließen.

Wenn der Strom plötzlich doppelt so teuer wird

Für viele österreichische Haushalte wird Strom 2025 zur Kostenfalle – nicht wegen neuer Rekordpreise an der Börse, sondern weil Preisbremsen enden, Abgaben steigen und Netzgebühren klettern. Selbst ohne neue Erhöhungen schnellen die Rechnungen nach oben, schreibt der ORF (Öffnet in neuem Fenster)

Besonders hart trifft es Kund*innen, deren Preisgarantie ausgelaufen ist. Anbieter dürfen dann Tarife anpassen – wer das Informationsschreiben ignoriert, zahlt automatisch mehr und ist oft gleich wieder für ein Jahr gebunden. Ein aktueller Fall: von 11 auf über 21 Cent pro Kilowattstunde – fast eine Verdoppelung.

Die Regulierungsbehörde E-Control rät deshalb dringend zum Vergleich. Online-Kalkulatoren zeigen, dass Neuverträge mit Preisgarantie derzeit oft deutlich günstiger sind als Altverträge. Auch die Grundgebühr kann entscheidend sein – bei niedrigem Verbrauch wiegt sie stärker als der Arbeitspreis.

Zudem locken viele Anbieter mit kurzfristigen Neukundenrabatten. Nach einem Jahr aber steigen die Kosten wieder, weshalb rechtzeitiges Wechseln ratsam ist. Für Haushalte mit Smart Meter eröffnen sich auch variable Tarife, die besonders für E-Autobesitzer interessant sind.

Neu ist schließlich die monatliche Abrechnung: Sie macht den tatsächlichen Verbrauch sofort sichtbar – und beugt bösen Überraschungen bei der Jahresabrechnung vor.

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Behindert sein ist harte Arbeit

Bianca will einfach nur leben. Aber im Alltag muss sie dafür viel tun. Vor allem das Beantragen von Hilfsmitteln bedeutet viel Papierkram, Stress und oft lange Wartezeiten für Betroffene. Ein Artikel von andererseits.

https://www.andererseits.org/behindert-sein-ist-harte-arbeit/ (Öffnet in neuem Fenster)

Was wirklich gegen Quatschargumente hilft

Schon in der Antike gab es frustrierende Diskussionen. Sokrates, Aristoteles und Epiktet liefern Strategien, mit ihnen umzugehen.

https://krautreporter.de/sinn-und-konsum/6068-was-wirklich-gegen-quatschargumente-hilft (Öffnet in neuem Fenster)

In eigenen Worten

Als Reaktion auf die Tötung von Charlie Kirk haben Identitäre und Freiheitliche Jugend gemeinsam am Freitagabend in der Nähe der US-Botschaft in Wien demonstriert. Viele Aktivist*innen sind nicht gekommen, wie Fotos (Öffnet in neuem Fenster) zeigen. Es war ein typischer Auftritt, um Fotos zu machen. 

Wer war Kirk? Der Guardian gibt eine Antwort, indem er rassistische und sexistische Aussagen von Kirk gesammelt niedergeschrieben hat. 

https://www.theguardian.com/us-news/2025/sep/11/charlie-kirk-quotes-beliefs?CMP=Share_iOSApp_Other (Öffnet in neuem Fenster)

Einen guten Start in die Woche wünscht

Markus

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